Jack, der Halloween- Kürbis
#writingfriday
Es ist schon viel zu lange her, dass ich beim #writingfriday von Elizzy teilgenommen habe. Das möchte ich nun wieder ändern. Heute bekommt Ihr daher ein Märchen über einen Kürbis zu lesen.

Die Regeln im Überblick:
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Jeden Freitag wird veröffentlicht
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Wählt aus einem der vorgegebnen Schreibthemen
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Schreibt eine Geschichte/ ein Gedicht/ ein paar Zeilen – egal, Hauptsache, ihr übt euer kreatives Schreiben
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Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
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Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch
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Habt Spaß und versucht voneinander zu lernen
Schreibthemen Oktober
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Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Er sah nach hinten und ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, denn…” beginnt
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Casper der Geist kriegt unerwarteten Besuch, berichte davon
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Erzähle ein Märchen über einen Kürbis
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Erzähle aus der Sicht eines Vampirs an Halloween
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Du bist ein Baum, der gerade all seine Blätter verliert, wie fühlst du dich?
Jack, der Halloween- Kürbis
Es war einmal ein Kürbis. Doch dieser Kürbis war kein gewöhnlicher, oh nein, er war ein ganz spezieller: ein Halloween- Kürbis, um genau zu sein. Halloween- Kürbisse existierten nur für eine ganz bestimmte Nacht im Jahr: für Halloween. Der Samen dieser Kürbisart wuchs das ganze Jahr über langsam und gemächlich unter der Erde heran, um dann zu Halloween lebendig zu werden. Jack war einer dieser Kürbisse. Seine Aufgabe, ebenso die aller Halloween- Kürbisse, bestand daran, zu Halloween möglichst gruselig zu sein und die Menschen, vor allem die Kinder zu erschrecken. Und irgendwie mochte er seine Aufgabe auch. Kinder waren leichter zu erschrecken, bei Erwachsenen wurde es immer schwieriger, von Jahr zu Jahr. So hatte zumindest Jack das Gefühl. So wurden seine Fratzen von Jahr zu Jahr gruseliger. Doch dieses Jahr wollte er noch ein bißchen mehr, er wollte etwas von der Welt sehen, zumindest wollte er aber die Weihnachtszeit erleben. Davon hatte er schon viel gehört und immerhin sollte sie ja bald beginnen, nur vier Wochen nach Halloween. In der Zeit sollte alles so kitschig sein, hatte Jack zumindest gehört. Beurteilen konnte er das ja schlecht. Allerdings würde das auch bedeuten, dass er keine allzu gruselige Fratze haben konnte. Außerdem kam ihm in diesem Jahr das Wetter ein wenig zu Hilfe, es war nämlich bereits jetzt ziemlich kalt und so standen die Chancen gut, dass er bis zu Weihnachtszeit durchhielt. Natürlich trieb er auch in diesem Jahr, wie alle anderen Halloween- Kürbisse mit ihm, sein Unwesen und erschreckte Kinder und Erwachsene. Das gelang ihm auch wieder ziemlich gut. Doch nach der Zeit begann das lange Warten. Die anderen Halloween- Kürbisse zogen sich nach und nach wieder zurück und auf dem Feld wurde es still, so still, wie sonst auch. Jack hatte nur noch eine nahestehende Tanne, mit der er sich unterhalten konnte. Von ihr erfuhr er auch das eine oder andere und auch die Tanne erfuhr ein bißchen mehr über Halloween.
Schließlich kam der erste Dezember und mit ihm die Weihnachtszeit. Jack war ganz gespannt, was ihn so erwartete. Es wurde noch kälter, Schnee fiel und in allen Gärten in der Nähe des Feldes wurden Lichter angebracht und es wurde dekoriert. Menschen, die an dem Feld vorbeiliefen, rannten fast, so in Eile waren sie. Jack verstand das nicht. Er hatte sich die Weihnachtszeit ruhiger und besinnlicher vorgestellt und auch dieser ganze Kitsch mit dem dekoriert wurde, gefiel ihm nicht so richtig. Er unterhielt sich wieder mit der Tanne, die inzwischen auch geschmückt war. Diese sagte zu ihm: “Siehst du, dir geht es mit der Weihnachtszeit, wie mir mit Halloween. Ich kann das auch nicht so ganz nachvollziehen, das mit dem Grusel, den Fratzen und dem Dunklen. Aber vielleicht hat jede Zeit ihren Reiz, auch wenn es nicht immer so offensichtlich ist für andere.” Jack konnte ihr da nur zustimmen und entschied, dass es auch für ihn wieder an der Zeit sei, sich zurückzuziehen, unter die Erde und zu den anderen Halloween- Kürbissen. Dort wartet er jetzt aufs nächste Jahr, um dann noch gruseliger wieder zu erscheinen.